Gartenhaus streichen Schritt für Schritt erklärt: Holzschutz und Farbanstrich
Ein Gartenhaus ist Wind und Wetter ausgesetzt – wer es lange schön und stabil erhalten will, muss es richtig behandeln. Je nach Bauweise und Vorbehandlung unterscheiden sich die Anforderungen an den Holzschutz. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du beim Aufbau und Anstrich systematisch vorgehst – egal ob dein Gartenhaus unbehandelt, farbig geliefert oder vorvergraut ist.

1. Unbehandeltes Gartenhaus - So streichst du es am besten
Wenn dein Gartenhaus naturbelassen geliefert wird, ist ein sorgfältiger Holzschutz Pflicht – und zwar von Anfang an. Schon beim Aufbau gibt es einiges zu beachten:
Vor dem Aufbau:
- Streiche nur Nut- und Federverbindungen mit einem Imprägniergrund ein, und zwar erst kurz vor Aufbau, nicht vorher. So verhinderst du, dass sich Bohlen beim Trocknen verziehen.
- Die eingestrichenen Teile können anschließend nass in nass zusammengesteckt werden – beachte dabei die Anwendungshinweise des verwendeten Imprägniergrundes.
Während der Montage:
- Bei Systemhäusern mit Steck-Schraub-System solltest du außerdem die unbehandelten Schnittkanten im Außenbereich behandeln, bevor die Eckblenden montiert werden. Hier kann ebenfalls der Imprägniergrund verwendet werden.
Nach dem Aufbau:
- Außenflächen: Jetzt kommt der eigentliche Farbanstrich – am besten mit einer farbigen Lasur in zwei Schichten (oder: “Beim Erstanstrich muss immer ein zweichfacher Anstrich erfolgen”). Farbloser Anstrich schützt nicht vor UV-Strahlung und lässt das Holz vergrauen.
Innenflächen: Hier reicht eine farblose, lösemittelfreie Holzschutzlasur aus, um das Holz zu stabilisieren und etwas vor Feuchtigkeit zu schützen.
2. Gartenhaus wurde farbig geliefert – was ist noch zu tun?
Wurde dein Gartenhaus bereits ab Werk farbig behandelt, ist der Holzschutz außen meist ausreichend. Trotzdem gibt es auch hier Nacharbeiten:
- Unbehandelte Schnittkanten im Außenbereich (z. B. bei Steck-Schraub-Systemen) sollten vor der Montage der Abdeckleisten an den Ecken die Schnittkanten der Wandbohlen mit einem Imprägniergrund gestrichen werden.
Innenflächen sind in der Regel unbehandelt und sollten mit einer Holzschutzlasur gestrichen werden – hier reicht ein einfacher Anstrich aus.
3. Vorvergrautes Gartenhaus – moderne Optik, weniger Aufwand
Ein vorvergrautes Gartenhaus ist optisch auf dem neuesten Stand – die graue Patina imitiert den natürlichen Alterungsprozess des Holzes. Diese Oberfläche bietet einen gewissen Basisschutz, doch auch hier ist eine Nachbehandlung sinnvoll:
- Nach 2–3 Jahren solltest du das Holz mit einer Holzschutzlasur auffrischen – damit bleibt es wetterfest und stabil.
Wenn du auf dem vorvergrauten Untergrund später eine farbige Lasur auftragen willst, beachte: Die graue Basis beeinflusst das Farbergebnis. Teste neue Farbtöne am besten vorher an einer unauffälligen Stelle.

Empfehlung: Geeignete Produkte für den Holzschutz
Damit dein Gartenhaus dauerhaft gut geschützt ist, empfehlen wir hochwertige Holzschutzmittel:
- Imprägniergrund für Nut & Feder sowie Schnittkanten
- Farbliche Holzschutzlasur mit integriertem UV-Schutz für die Außenflächen
- Lösemittelfreie, farblose Lasur für den Innenbereich
Beispielhafte Produkte:
- Imprägniergrund: Remmers IG10
- Farblasur für außen: Remmers HK-Lasur (3 in 1 Kombilasur, inklusive Imprägniergrund)
Innenlasur: Remmers Universallasur (farblos, lösemittelfrei)
Wie oft muss man Holzschutz beim Gartenhaus auffrischen?
Außenbereich:
Farbig lasiertes Holz:
➤ ca. alle 3–5 Jahre auffrischen, je nach Beanspruchung.
➤ Südseiten oder stark bewitterte Flächen können auch schon nach 2–3 Jahren Nachpflege benötigen.
Farblos gestrichenes Holz:
➤ Muss meist häufiger nachgestrichen werden (alle 1–2 Jahre), da kein UV-Schutz vorhanden ist.
➤ Zudem vergraut das Holz trotz Schutz, weil Farbpigmente fehlen.
Innenbereich:
Farblos gestrichenes Holz im Innenraum ist weitgehend pflegeleicht.
➤ Auffrischung nur bei sichtbaren Abnutzungen nötig, oft erst nach vielen Jahren oder gar nicht.
Vorvergraute Oberflächen:
Die Schutzwirkung der Vorvergrauung ist begrenzt – sie schützt optisch, aber weniger technisch.
➤ Nach 2–3 Jahren ist ein zusätzlicher Anstrich mit Holzschutzlasur empfohlen, um das Holz dauerhaft zu schützen.
Tipp:
Lasur: Ein kurzer Wasser-Abperl-Test zeigt dir, ob die Schutzschicht noch intakt ist:
- Perlt das Wasser ab → alles gut.
- Zieht es ein → Wird es bald Zeit für einen neuen Anstrich.
Lack: Lack ist dauerhaft Wasser abperlend daher funktioniert dieser Test hier nicht, trotzdem erkennt man an dem abplatzen und abblättern von Lack das dieser eine Auffrischung braucht.
Fazit: Mit dem richtigen Holzschutz bleibt dein Gartenhaus lange schön
Ein Gartenhaus ist mehr als nur ein Schuppen – es ist ein Ort zum Wohlfühlen, Lagern oder Werkeln. Damit es Wind, Regen und Sonne standhält, ist ein durchdachter Holzschutz entscheidend. Wer beim Aufbau schon Nut und Feder schützt, auf die richtigen Produkte setzt und das Holz innen wie außen fachgerecht behandelt, sorgt dafür, dass das Haus auch nach vielen Jahren noch stabil und gepflegt aussieht.
Ob unbehandelt, farbig geliefert oder vorvergraut – jedes Gartenhaus braucht seinen individuellen Schutz. Wer die Schritte richtig plant, spart sich später Ärger, Reparaturen und teure Nachbesserungen.